Im Jahr 1099 n.Chr. wurde die Stadt Jerusalem von den Kreuzrittern eingenommen, um die Heiligen Stätten im heutigen Israel, die damals unter der Herrschaft der Moslem waren, wieder in christliche Hand zu bringen. Die Ritter fanden dort ein schon länger bestehendes, von Kaufleuten aus Amalfi gegründetes christliches Hospital vor, in dem eine Laienbruderschaft kranke Pilger pflegte. Dieses erste Krankenhaus der Geschichte war dem heiligen Johannes geweiht, da es neben einer, Johannes dem Täufer zugeordneten Kirche lag. Viele Kreuzritter schlossen sich dieser Bruderschaft an und traten damit in den Dienst an den Kranken. So wurde dieses Hospital in ganz Europa berühmt. Ein Mönch aus dieser Laienbruderschaft gründete an den Pilgerwegen in Europa weitere Hospitäler und stellte eine Ordensregel für die Bruderschaft, den, nach ihrem Hospital so genannten späteren Johanniterorden, auf. Schon 1187 musste sich Jerusalem kampflos ergeben und kam wieder unter moslemische Herrschaft. 1291 zog sich der Ritterorden samt seinem Hospital nach Zypern zurück, 1309 wechselte er auf die Insel Rhodos, die etwa 200 Jahre lang seine Heimat bleiben sollte. Die Ritter selbst leisteten zwar immer noch im Hospital ihren Dienst, vor allem aber waren sie für das wirtschaftliche Wohlergehen und die Verteidigungsaufgaben des Ordens zuständig. Hierin, genauer, im Kampf gegen die Moslems, sahen die Ordensritter ihre Hauptaufgabe. 1522 musste der Johanniterorden bei der Belagerung durch die Flotte des Sultans kapitulieren und die Insel verlassen. Auf dem Festland wollte ihnen niemand Land überlassen. 1530 ließ sich der Orden dann, nach Angebot des Kaisers Karl V. als Lehe, auf Malta nieder und nahm den bis heute gebräuchlichen Namen 'Souveräner Ritterorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und Malta', kurz Malteser-Orden an. In der Zwischenzeit gab es acht große Ordensprovinzen in ganz Europa, die in 'Großpriorate', diese wiederum in 'Balleien' und 'Kommende' aufgeteilt wurden. Eine davon war die 'Ballei Brandenburg'. Diese wandte sich 1545 dem Protestantismus zu und löste sich somit vom übrigen katholischen Malteser-Orden. 1811 wurde der evangelische Zweig von König Friedrich Wilhelm III. aufgehoben, 1852 allerdings als 'Königlich-Preußischer St. Johanniterorden' neugegründet. Als die Bedrohung durch die Türken schwächer wurde, verlor auch der Malteser-Ritterorden seine große Kraft. So hatte Napoleon ein leichtes Spiel, als er 1798 auf dem Weg nach Ägypten nach Malta kam. Die Ritter verließen die Insel kampflos. 1834 erreichte der Ritterorden Rom. Dort können sich die Malteser bis heute als 'Volk ohne Land', als Souveräne nach Völkerrecht, behaupten - mit allen Rechten, wie beispielsweise einem Sitz in der EU, WHO, UNHCR. 1859 entstand die 'Genossenschaft der Rheinisch-westfälischen Malteser-Devotionsritter', und 1867 der 'Verein schlesischer Malteser-Ritter'. Beide schlossen sich als 'katholische Linie' an den Hauptorden an und haben sich 1993 zur 'Deutschen Assoziation des Ordens' vereinigt.
Die beiden deutschen Abteilungen des Malteser-Ordens gründeten im Jahr 1953 zusammen mit dem deutschen Caritas-Verband den 'Malteser-Hilfsdienst' und im Jahr 1965 die 'Malteser-Schwesternschaft'. 1952 gründet der Johanniter-Orden die 'Johanniter-Unfallhilfe'. Der Malteser Hilfsdienst trägt das achtspitzige Kreuz im schildförmigen-, die Johanniter-Unfallhilfe im runden Wappen. Das Kreuz, das Zeichen der Erlösung, steht für das Bekenntnis zu Jesus Christus. Die vier Arme des Kreuzes versinnbildlichen die vier Kardinaltugenden Keuschheit, Müßigkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit, denen sich die Ordensritter verpflichtet sahen. Die acht Spitzen des Kreuzes weisen einerseits auf die acht Seligkeiten der Bergpredigt hin, andererseits sollten sie an die Weisungen des Herrn an seine Getreuen erinnern: Hungernde speisen, Dürstende tränken, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Trauernde trösten, Hilflose beschützen, Kranke pflegen, Tote begraben. Diesen Aufgaben sahen und sehen sich die Ordensritter verpflichtet.
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